Sonntag, 14.02.2021, 18:00 Uhr:
Streaming aus dem Heimhof-Theater: Lesung "Drei Männer im Schnee" - Teil 4

Schon viel zu lange schlummert das Heimhof-Theater in Würgendorf bei Burbach im Corona-Schlaf. Wo sonst sich lokale Künstler und überregionale Stars im Wochentakt die Klinke in die Hand geben, steht wieder alles still. Eine schwierige Phase für den sehr lebendigen und aktiven Förderverein. Die schönen Momente im Theater, wenn die Vorstellung beginnt – die magische Sekunde, wenn alle gespannt auf die Bühne schauen bevor der erste Ton oder das erste Wort erklingt … es fehlt … nicht nur dem Publikum, sondern auch den Aktiven im Hintergrund.

Doch motiviert durch die erfolgreichen Streaming-Veranstaltungen des Kulturbüro Burbachs hat der Förderverein des Heimhof-Theaters nun einstimmig beschlossen, nicht nur ein Lebenszeichen von sich zu geben, sondern künstlerisch Wege zu beschreiten, die nur jetzt möglich sind. So werden – wieder in der bewährten Zusammenarbeit mit dem Virtuellen Hut e.V. – bereits zwei Konzerte namhafter Künstler gestreamt (Hörgerät am 20.1. und Peter Autschbach & Joscho Stephan am 22.1.). Doch damit nicht genug. Die Möglichkeiten der virtuellen Kulturarbeit sind dabei noch nicht wirklich ausgeschöpft. In enger Zusammenarbeit mit dem 1. Vorsitzenden des Virtuellen Huts (Sebastian Zimmermann) und dem Kameramann und Filmemacher Dirk Hartmann wurde ein Konzept für eine Lesung entwickelt, die in den nächsten Tagen im Heimhof-Theater aufgezeichnet werden wird. Die Idee entstand in der ruhigen Zeit zwischen Weihnachten und Neujahr, wo alle auf weiße Weihnachten gehofft hatten. „Drei Männer im Schnee“ (von Erich Kästner) als Lesung in einem gemütlichen Theater mit Historie in direkter Nähe zur Kalteiche. Sebastian Zimmermann hatte den entscheidenden Kontakt zu Schauspieler Jan Becker, mit dem er früher bei einer Eigenproduktion des Apollo-Theaters gemeinsam auf einer Bühne stand, der eben genau dieses Stück gemeinsam mit der Schauspielerin Antje Birnbaum im Repertoire hat. Alles passte perfekt. Nur das der Text viel zu schön war, um ihn auf 90 Minuten zu kürzen. Wo in normalen Zeiten die Schere herausgeholt worden wäre, um den Text auf den Maß einer normalen Abendveranstaltung zu kürzen, hat sich der Förderverein kurzerhand entschlossen aus einer Veranstaltung gleich mehrere zu machen. So wird die Lesung auf vier Sendungen an vier Abende verteilt. Und da eine Lesung für drei Kameras mehr Spielräume zulässt als eine Bühnenlesung für 200 Zuschauer, werden die einzelnen Akte gleich an verschiedenen Orten innerhalb des Theaters gelesen und somit dem Publikum die Möglichkeit gegeben auch hinter den Kulissen Einblicke zu bekommen, die so sonst nicht möglich gewesen wären. Conny Oerter und Martin Ditthardt vom Förderverein betonten, dass diese Produktion ein hervorragendes Beispiel für Synergien ist, die entstehen, wenn viele Kulturschaffende zusammen an einem Strang ziehen.
Die Geschichte (Drei Männer im Schnee) über den exzentrischen und gutmütigen Geheimrat und Millionär Tobler ist lustig, romantisch und liebenswert. Genau das richtige für gemütliche Sonntage, wenn es draußen kalt ist, eingekuschelt auf dem Sofa mit einer Tasse Tee oder einer heißen Schokolade. Geheimrat Tobler will die Menschen studieren. Er beteiligt sich unter dem Namen Schulze an einem Preisausschreiben seiner eigenen Firma, der weltbekannten Putzblank-Werke. Schulze gewinnt den zweiten Preis: einen zehntägigen Aufenthalt im Grandhotel zu Bruckbeuren in den Alpen. Dorthin fährt er, um zu erleben, wie die Menschen auf einen armen Schlucker reagieren. Als Begleiter nimmt er seinen langjährigen Diener Johann mit, der während des Hotelaufenthalts einen reichen Reeder zu spielen hat. Der dritte im Bunde ist der ahnungslose Fritz Hagedorn, seines Zeichens Werbefachmann, begabt, aber erwerbslos. Er ist der Gewinner des ersten Preises. Und diese vergnügliche Männer-Mélange stellt nun den vornehmen Hotelbetrieb gehörig auf den Kopf.
Die umfangreiche Produktion wird demnächst im Heimhof aufgezeichnet. Beteiligt ist ein vierköpfiges Produktions-Team vom Virtuellen Hut und des Fördervereins Heimhof-Theater. Die Kosten für Technik und Künstlergagen erhofft man sich über die etablierte Spendensammlung des Virtuellen Huts zu decken. Wenn jeder Zuschauer pro Sonntag eine kleine Spende von 4-6€ leistet, sind die Verantwortlichen in beiden Vereinen sehr zufrieden. Gespendet wird nach dem bewährten „pay what you want“-Prinzip über einen PayPal-Spendenbutton auf der Homepage www.der-virtuelle-hut.de oder über die Bankverbindung die direkt beim Spendenbutton zu finden ist. Die Angabe des Veranstaltungsnamens in der Betreffzeile erleichtert die Zuordnung.

Gesendet wird diese „Fortsetzungslesung“ ab dem 24. Januar jeweils sonntags um 18 Uhr im Stream auf der Homepage www.der-virtuelle-hut.de, unter facebook.com/dervirtuellehut oder die Facebook-Seiten vom Heimhof-Theater und Radio Siegen.

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